Gemeinschaftliches Wohnen am Land

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Das wunderbare Mostviertel hat so einiges zu bieten. Und seit kurzem sogar ein gemeinschaftliches Wohnprojekt! Was man bisher fast nur aus dem urbanen Raum kennt, wird nun auch im Ybbstal verwirklicht.

Der Verein GeWoZu (Gemeinschaftlich Wohnen – die Zukunft) hat es sich zum Ziel gesetzt, in zentrumsnaher Lage in Waidhofen/Ybbs ein gemeinschaftliches Haus zu bauen. Die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens ist es, dass jede Partei ihren eigenen, privaten Wohnraum hat.

Dieser kann relativ kompakt und dadurch leistbar gestaltet werden, denn zusätzlich zu den Wohnungen gibt es Gemeinschaftsräume, die sich alle Bewohner*innen teilen. Außerdem geht es darum, die Nachbarschaft aktiv zu leben – das heißt, sich z.B. auch immer wieder gegenseitig zu unterstützen. Als gemeinschaftliche Flächen gibt es unter anderem eine große Gemeinschaftsküche, ein Büro, eine Werkstatt oder auch ein Gästezimmer. Der große Garten wird ebenfalls gemeinschaftlich genutzt werden können.

In einer ruhigen Sackgasse südseitig gelegen bietet das GeWoZu-Grundstück mit seinen 2.600m² den perfekten Platz für das Wohnprojekt mit insgesamt 12 Wohnungen. Der Baubeginn ist für Anfang 2020 angesetzt.

Wofür steht GeWoZu und wie läuft die Umsetzung ab?

In der gesamten Planung und Umsetzung steht ein nachhaltiger und bewusster Lebensstil im Vordergrund, weshalb es unter anderem ein Car-Sharing direkt am Haus geben soll. Um die Wohn- und Gemeinschaftsräume ganz an die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen anzupassen, setzt GeWoZu auf eine enge Zusammenarbeit mit den Architekt*innen.

Die privaten Wohnungen werden so in einem partizipativen Prozess auf die Bewohner*innen maßgeschneidert. Wer bald einsteigt, hat also die Möglichkeit, mitzugestalten und eine der vier noch freien Wohnungen zu beziehen. Ein Kerngedanke des Projekts ist es auch, generationenübergreifendes Wohnen zu verwirklichen. Menschen jeden Alters in verschiedensten Lebensphasen können sich hier begegnen, Vieles teilen, sich austauschen und gegenseitig unterstützen.

Der Verein organisiert sich durch eine soziokratische Struktur. Das heißt: Grundsatzentscheidungen werden im Konsent getroffen, dann hat niemand einen schwerwiegenden Einwand gegen den eingebrachten Vorschlag. Im Vordergrund steht immer: Kommen wir mit dieser Entscheidung unserem gemeinsamen Ziel näher? Die Bewohner*innen engagieren sich in Arbeitskreisen, die sich mit speziellen Themen auseinandersetzen (Gestalten, Kommunikation und Finanzen/Recht).

Der Leitungskreis trifft übergeordnete Entscheidungen und behält den Überblick. Wenn alle Mitglieder zusammenkommen, wird es Plenum genannt, hier wird z.B. über die Aufnahme neuer Mitglieder entschieden.

Wie wird das Projekt finanziert?

Um eine große Idee zu verwirklichen, braucht es viel Motivation und Freude, aber natürlich auch Geld. Das gemeinschaftliche Haus wird auf zwei finanziellen Säulen stehen: dem Bankkredit und dem Vermögenspool. 40% der Bausumme inklusive aller Nebenkosten wird der Verein als Kredit aufnehmen. Der Bankkredit wird dann von den Bewohner*innen über die Miete abbezahlt. Die übrigen 60% werden in Form eines Vermögenspools finanziert.

Ein Vermögenspool ermöglicht es, dass mehrere Menschen sich mit kleineren Beträgen an einem konkreten Projekt finanziell beteiligen und ihr Geld darin inflationsgesichert (gebunden an den Verbraucherpreisindex) anlegen. Viele Menschen haben Erspartes auf der Bank liegen, das sie nicht dringend brauchen und möchten es gerne in ein sinnvolles Projekt stecken, bei dem sie wissen, was genau mit dem Geld passiert. Auch das Grundstück wurde schon über einen Vermögenspool gekauft und aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen gibt es nun eine zweite Investitionsrunde für den Hausbau.

Wer das Projekt finanziell unterstützen und sein Geld sicher und sinnvoll anlegen möchte, hat also ab sofort über den Vermögenspool die Möglichkeit dazu. Mehr Infos dazu findest du hier.

 

Aus der Stadt zurück aufs Land?

Für meine Familie und mich stellte sich schon länger die Frage, wo wir unsere weitere Zukunft verbringen wollen. Die Stadt (derzeit wohnen wir noch in Wien) bietet so einige Vorzüge, dennoch sehnten wir uns nach einem Leben im Grünen, mit Garten und näher bei unseren Familien. Der Kauf eines Einfamilienhauses am Land stand für uns jedoch nicht zur Debatte, denn die lebenslange Bindung an einen Wohnort schien uns zu unflexibel.

Außerdem kam es für uns auch aus finanzieller Sicht nicht in Frage. Wir wollten gerne möglichst nachhaltig und im Austausch mit freundlichen Nachbar*innen leben, so stießen wir auf das Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens. Wir informierten uns über einige Wohnprojekte in Wien, träumten aber weiter vom Landleben. Als dann der Verein GeWoZu gegründet wurde, waren wir sofort mit dabei. Für uns stand schnell fest: So können wir uns vorstellen, wieder zurück aufs Land zu ziehen!

Du hast Lust, mehr zu erfahren und vielleicht Teil des Projekts zu werden? Schau auf unserer Homepage vorbei (www.gewozu.at), abonniere unseren Newsletter, melde dich unter kontakt@gewozu.at oder telefonisch bei Franz Fluch – 0650/5380666.

Am 4. Oktober findet außerdem wieder ein Infoabend statt, wo alle Pläne und Details vorgestellt werden! Anmeldung unter kontakt@gewozu.at. Ort wird bei Anmeldung bekanntgegeben.

Picknick am Grundstück
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    Talente für unsere Region zu finden, zu halten oder zurückzugewinnen: Das ist das Ziel der Initiative „Get the Most“, die vom Regionalentwicklungsverein Eisenstraße Niederösterreich gemeinsam mit jungen Menschen ins Leben gerufen wurde.

    Engagierte Partner sind die Kleinregion Ybbstal, der Verein beta campus sowie 26 Gemeinden aus den Bezirken Scheibbs, Amstetten, Waidhofen an der Ybbs und Melk.

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