Kreativ-musikalische Räume und kulturelle Vielfalt
„Ich brauche einen leistbaren Ort, an dem ich ungestört mit mehreren Leuten musizieren kann! Wo ich Platz habe und wo es auch mal laut werden darf!“
Musikalische Entfaltungsmöglichkeiten abseits von traditionellen Strukturen scheinen im ländlichen Raum auf den ersten Blick oft begrenzt. Bei genauerer Betrachtung entdeckt man aber eine lebendige Szene, die durch Engagement, Motivation und Herzblut Neues schafft und alternative Gemeinschaft lebt.
Privater Proberaum in Ybbsitz lässt Community entstehen
Neben bereits gut etablierten Einrichtungen und Vereinen (siehe Webtipps) tut sich auch in kleineren Gemeinden wie Ybbsitz was! Auch hier gibt es eine alternative Musikszene, die sich Platz macht. Wir haben Andreas Kronsteiner zur Entstehung ihres Proberaumes befragt:
Erzählt bitte, wie kam es zur Idee einen eigenen Proberaum hier in Ybbsitz einzurichten?
Ja, zuerst muss man sagen, die alternative Musikszene existiert durchaus am Land, bzw. oft brodelt sie unter der Oberfläche – einige würden gerne mehr machen, haben aber oft die räumlichen Möglichkeiten dazu nicht. In den eigenen vier Wänden Schlagzeug zu üben oder gar eine Bandprobe abzuhalten, ist meist undenkbar. Im urbanen Raum gibt es viele Möglichkeiten, sich wo einzumieten. Dafür sind die Mieten aber teuer. Wir wollten einen leistbaren Ort schaffen, wo wir ungestört kreativ sein können.
Wie es ausschaut, ward ihr erfolgreich! Wonach habt ihr gesucht und wie schwierig war es?
In jedem Ort gibt es leerstehende Gebäude, mit unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen. Es gibt ja andere Musikgruppen, die sich in einen Leerstand eingemietet haben. Wir waren also auf der Suche nach einem Leerstand und wurden fündig: Ein altes Haus, zentrumsnahe, unbewohnt und ungenutzt. Es gehört der Gemeinde Ybbsitz und wir haben die Möglichkeit bekommen, einige Räume davon zu nutzen. Wir sind der Gemeinde dafür sehr dankbar.
Und dann ging es an die Arbeit…?
Ja, es kostete uns viel Zeit und viel Handwerksgeschick, uns hier einzurichten und wir sind sehr stolz, was wir geschafft haben. Was aus dem ganzen Projekt entstanden ist, ist nicht nur ein einfacher Proberaum für uns selbst, sondern eine richtige Community! Bands, die längst nicht mehr zusammengespielt haben, probten wieder mal, Leute fingen an, Instrumente zu lernen und neue Formationen bildeten sich. Es wird gejammt, geübt und Musik gehört, ein Nebenraum wird als Werkstatt und Mal-Atelier genutzt. Das Haus wird gut frequentiert.
Das heißt, ihr habt einen richtigen Treffpunkt für euren Freundeskreis geschaffen!
Das kann man so sagen! Wir möchten unseren „Proberaum“ nicht mehr missen und wollen auch andere ermutigen, aktiv zu werden! Schaut und hört euch um in eurem Heimatort! Wo sind ungenutzte Flächen und wo sind motivierte Leute? Besteht ev. auch öffentliches Interesse an Proberäumen?
Bringt die Sache ins Rollen und bleibt dran, lasst etwas entstehen!
Webtipps:
Wir wollen die Szene in der Region gut abbilden. Bitte gebt uns dafür weitere Proberäume und Projekte bekannt (per Mail an: info@get-the-most.at)!